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Bilder-Alben Alternative Darstellung - Schwerpunkt sind die Bildtexte
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 Schaukasten auf der Terrasse
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9. Juni: Bei einer chronologischen Einteilung dieser Bilderalben wiederholen sich im Laufe der Zeit die Themen. Deshalb wurde dieses Jahr auch nicht wieder von unseren
Wanderungen
in den
Raps [A]
und in die
Akazie [A]
berichtet. Was aber neu ist, ist der dieses Jahr auf unserer Terrasse unter der weinberankten Pergola installierte
Schaukasten.
Der Grund für das Aufstellen war ein bereits erfolgter Besuch einiger junger Familien (Honigkunden), bei dem gefahrlos einiges über die Bienen gezeigt werden sollte. Dadurch, dass der
Bereich unter der Pergola im Schatten liegt, erfolgt der An- und Abflug der Bienen ausschließlich in's Helle (Nordosten), auf dem Bild nach rechts, am Stützpfosten vorbei.
Wir hatten vor einigen
Jahren auch schon mal für eine Saison in diesem Bereich Mitbewohner, ein Nest der
Kleinen Hornisse [12]
(Dolichovespula media). Dieses hatten sie an dem oberen Querbalken der Pergola,
über dem rautenförmigen Rankgerüst befestigt und sind auch völlig störungsfrei ins Helle abgeflogen. Diese Wespenart interessiert sich übrigens wie die anderen im Hellen brütenden Wespenarten
überhaupt nicht für süße Kuchenstückchen und wird deshalb im Herbst auch nicht lästig, im Gegensatz zur Deutschen Wespe und der Gemeinen Wespe, die beide in Höhlen brüten (Dunkelhöhlenbrüter).
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 Blick in den offenen Schaukasten
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Ein Vorteil des Schaukastens ist auch, dass beim Öffnen keine so große Störung im Bienenvolk, wie sonst beim Ziehen von
Waben
auftreten. Deshalb können auch Aufnahmen gemacht werden, die sonst nicht möglich sind.
Vorläufig ist nur die obere der zwei Zanderwaben belaufen und bebrütet. Oberhalb der Brut ist der Futterkranz (teilweise gedeckelt) zu sehen. Wird ein Schaukasten zu stark mit Bienen befüllt,
so muss das kleine Völkchen - der Raum entspricht etwa nur einem Zehntel einer normalen
Beute
- innerhalb sehr kurzer Zeit
geschröpft
werden.
Links ist auch die Isolation aus Styrodur (türkisblau) in der Tür zu sehen. Eine Isolation ist bei dieser geringen Volksstärke und der senkrechten Wabenanordnung (nur eine Wabenbreite, keine
Wabengasse)
unbedingt erforderlich. Immerhin müssen die Bienen ihre
Brut
auf 35°C erwärmen, was sonst gar nicht möglich wäre. Man kann diese Temperatur auch noch kurz nach dem Öffnen am Glas, bevor es sich abkühlt, fühlen.
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 Bienenkönigin auf der Suche nach leeren Zellen
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Die
Königin
läuft am unteren Wabenrand der oberen
Wabe,
um ein Plätzchen für's Eier legen, das
"Bestiften"
zu finden.
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 Bienenkönigin bei der Eiablage
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Hier legt die
Königin
gerade ein Ei. Dazu ist sie von oben nach unten über die
Wabe
gelaufen und hat gerade ihren Hinterleib in die
Zelle
gesteckt, um das Ei (den
"Stift")
auf den Zellboden zu heften.
Sie macht das immer von oben nach unten, mit dem Kopf nach unten. Bei diesem Vorgang erfühlt sie auch noch die Zellgröße. In diesem Fall ist es einen normale, kleine Zelle für eine
Arbeiterin
und deshalb wir das Ei auch noch von ihr, aus dem Vorrat der Samenblase, befruchtet. In eine größere Zelle, für Männchen
(Drohnen)
würde sie dagegen ein unbefruchtetes Ei legen, siehe auch bei
Parthenogenese.
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 Bauchansicht einer Honigbiene (Arbeiterin)
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Der Vorteil der Glasscheibe: Eine
Arbeiterin
in Bauchansicht. Hierdurch sind die zu einem Saugrüssel geformten Oberlippen (Labium), die Mundwerkzeuge (hauptsächlich die Mandibeln)
und die drei Beinpaare mit ihren verschiedenen Ansatzstellen am Körper, an Thorax (Brust) und Abdomen (Hinterleib) zu sehen.
Daneben gibt's zum Vergleich die häufig zu sehende Rückenansicht.
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 Früh gebildete Jungvölker
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Zwei
Jungvölker,
die durch das
Schröpfen
von Völkern im
Schwarmtrieb
und mit einer
Schwarmzelle
daraus entstanden sind. Das linke stammt aus der Aktion "Schwarmverhinderung" im vorherigen
Album [A],
bei dem dann trotzdem das Bienenvolk abgeschwärmt ist, weil mindestens eine
Zelle
beim Ausbrechen übersehen wurde. Dieses Volk hat jetzt bereits
4 Brutwaben,
zwei davon vollständig
gedeckelt.
Es wird in ein paar
Wochen das
Magazin
füllen, so dass dann eine zweite
Zarge
aufgesetzt werden muss.
Das ursprüngliche und abgeschwärmte Muttervolk ist in der Zwischenzeit
weisellos
und brutfrei gewesen. Deshalb wurde es über eine Zeitung (ein Blatt Zeitungspapier zwischen die beiden Zargen)
mit einem anderen
weisellosen Volk
vereinigt.
Dabei wurde eine schlupfreife Weiselzelle zugesetzt. Bei einer Kontrolle wurde festgestellt, dass die junge
Königin
geschlüpft ist. Eine weitere Kontrolle
erfolgt in den nächsten Tagen, um zu sehen, ob die Königin begattet ist und bereits legt.
Als drittes wird noch der Bienenschwarm vom 4. Mai erwähnt. Dieser hat viel Brut erzeugt, die teilweise zur Bildung von
Ablegern
verwendet wurde.
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 Ableger neben Trachtvölkern
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Im Vordergrund vier
Ableger.
Dahinter
Trachtvölker,
eines auf einer Waage. Der Schlupftermin der
Zellen
der Ableger war der 1. Juni. Nach 14 Tagen, also demnächst wird kontrolliert,
ob die jungen Königinnen begattet und auch in Eilage sind. Gleichzeitg werden sie dann mit einem Farbplättchen (dieses Jahr gelb) gezeichnet.
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 Ableger unter Kirschbaum
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Dieser, ursprünglich fünfte
Ableger
wurde zur Beobachtung weggenommen und im Hausgarten unter dem Kirschbaum aufgestellt. Die Bienen waren bei der Schlupfkontrolle (kreisrund
aufgenagter
Zelldeckel) sehr unruhig gewesen,
sie "brausten" und liefen suchend außen an der
Frontwand der Ablegerkiste umher. Dies ist fast immer ein Zeichen, dass die
Königin
fehlt - in diesem Fall, dass es keine Pheromonquelle mehr gab, in Form einer
Weiselzelle
mit lebendigem Inhalt oder eben schon der frisch geschlüpften Königin.
Leider konnte nicht mehr eindeutig festgestellt werden, ob die Königin überhaupt geschlüpft war, die
Zelle
war bereits zum großen Teil abgebaut worden.
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 Nachschaffungszellen in einem Ableger
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Eine Woche später ist klar zu erkennen, dass die
Königin
in dem
Ableger
nicht geschlüpft war - mehrere Nachschaffungszellen. In drei Tagen ist eine weitere Zuchtserie bereit zum Verschulen. Falls dann
noch keine dieser
Zellen
geschlüpft ist, wird eine dieser "Edelzellen" hier verwendet und diese Nachschaffungszellen werden ausgebrochen.
Der Grund liegt darin, dass die Bienen in ihrer Not bei der Nachschaffung manchmal zu alte Larven verwenden. Aus diesen können dann
nicht mehr vollwertig entwickelte Königinnen entstehen, häufig auch schon daran zu erkennen, dass sie kleiner sind.
Nur in den ersten zwei Tagen werden die Larven von normalen Bienen und von den Königinnen (beide aus einem befruchteten Ei entstanden und weiblich) gleich ernährt.
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 Zuchtvolk
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Das Zuchtvolk, links auf zwei
Zargen.
Darin wächst bereits die nächste Serie (Zuchtserie) von
Königinnen
heran. Rechts daneben der für die
Ablegerbildung
geschröpfte
Schwarm, nur noch auf einer Zarge.
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 Zchtrahmen mit überbauten Zellen
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Hier der
Zuchtrahmen [A]
mit neun gepflegten und schon verdeckelten
Zellen.
Dies sind von links nach rechts die
Stopfen mit ihren
Näpfchen [A]
1,2,4 und 6 in der oberen und 1,3,5,6,7 in der unteren Reihe.
Die Zellen sind
überbaut worden, weil zu viele
Flugbienen
vorhanden und keine Baugelegenheit
(Mittelwand
oder Leerwabe) angeboten wurde. Das
Wachs
kann aber vorsichtig am Verschultermin entfernt werden - mit
den Fingernägeln vorsichtig abzupfen.
Würde man es allerdings jetzt versuchen, würden die Zellen mit Sicherheit beschädigt werden, da zu diesem Zeitpunkt noch keine die Zelle stabilisierenden Häutchen von Verpuppen der Larven
vorhanden sind. Zudem sind die Larven in der Phase des Verpuppens sehr erschütterungsempfindlich, sie können "absacken" und dabei absterben.
Wir haben die Erfahrung gemacht, dass trotz dem Verbauen vollwertige
Königinnen
schlüpfen. Einige Zeit vor dem Schlupf (nach dem mehrfachen Verpuppen) fangen die Bienen auch
an die Spitzen der Zellen wieder freizulegen. Dadurch können die Königinnen, wie bei einer unverbauten Zelle, frei
schlüpfen,
sich herausnagen.
Es ist auch jeweils deutlich die Zelle unter dem Wachsverbau, sie ist etwas dunkler (rötlicher), zu erkennen. So ist z.B. unter dem Stopfen 8 (obere Reihe) nur Wachsbau, aber keine Zelle.
Nachtrag: Am Verschultermin, den 14. Juni hat sich herausgestellt, dass nur eine Zelle noch in Ordnung war. Die anderen waren abgestorben. Futtersaft war am Zellboden noch
genug vorhanden. Wahrscheinlich sind die Larven abgesackt, z.B. in der erschütterungsempfindlichen Phase durch eine Nachschau. Oder das Verbauen hat sich diesmal doch negativ ausgewirkt.
Also noch einmal eine Zuchtserie machen, umlarven etc...
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 Blühende Brombeeren
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Ein weiterer Grund für das Verbauen sind die momentan blühenden Brombeeren. Auch die Waagvölker zeigen geringe Zunahmen.
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 Biene auf Brombeerblüte
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Aus der Nähe: Eine
Sammlerin
auf einer Brombeerblüte.
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 Junger Bienenbaum
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Und hier eine bis jetzt noch unscheinbar erscheinende Investition für die Zukunft: Ein junger, erst im Frühjahr gepflanzter Bienenbaum
Euodia hupehensis [ext. Link].
Dieser etwa 10 m
hoch werdende Baum, auch
"Duftesche", aber auch "Stinkesche" genannt (?!) stammt aus Asien. Er soll eine hervorragende Bienenweide und auch Nahrungsquelle für viele andere Blütenbesucher sein. Der größte Vorteil liegt
aber darin, dass er im Spätsommer und Herbst zu einer Zeit blüht, in der unsere Bienen sonst fast verhungern würden, weil dann unsere Kulturlandschaft fast nichts mehr an Blütenpflanzen
zu bieten hat. Vor allem benötigen sie ein Pollenangebot, als Eiweißnahrung zur Aufzucht der langlebigen Winterbienen. Finden sie dieser Zeit nur einseitig die Möglichkeit
Pollen
vom Mais zu sammeln
(guter Pollenspender), könnte dies durch den Einsatz von systemischen Insektiziden problematisch sein, siehe auch
Bienensterben.
Anmerkung: Natürlich lassen wir unsere Bienen nicht verhungern und
füttern
sie nach der letzten
Honigernte
ausreichend für den kommenden Winter ein.
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 Kastanientracht
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13. Juni: Wir sind, wie die letzten Jahre auch, wieder mit einem Teil unserer Völker in die Kastanientracht
gewandert.
Die Völker stehen jetzt hier seit zehn Tagen.
Ein in der vorherigen
Akazien-Tracht
abgeschwärmtes und trotzdem weiter mitgenommenes Volk wird auf neue Brut (legt die junge Königin?) kontrolliert. Es werden erste
Stifte
gefunden - also alles ok!
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 Frisch gedeckelte Wabe
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Bei einigen Völkern ist die zweite Brutraumzarge sehr schwer. Außen sind, wie hier zu sehen, voll
gedeckelte
Honig-Waben
vorhanden. Gleichzeitig halten sich hier, außerhalb
der Wärme des
Brutnestes,
einige
Drohnen
auf. Im
Honigraum
selbst sind auch schon einige gefüllte Waben
zu finden, allerdings ist fast noch nichts gedeckelt und beim schräg halten tropft es heraus - frisch eingetragener
Honig,
mit noch hohem Wassergehalt.
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 Blühende Katanien
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Im Vordergrund (links) ein voll blühender Baum direkt an unserem Standplatz, im Hintergrund der Wald mit den deutlich sichtbaren helleren Bereichen der Kastanien.
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 Katanienblüte
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Blütenrispen aus der Nähe.
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 Magazine I
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Wie wir auch bei dem folgenden Rundgang sehen, sind wir zur Zeit weiß Gott nicht die einzigen Imker in der Gegend. Hierbei können verschieden Kastensysteme
und Betriebsweisen erkannt werden.
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 Magazine II
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Hier mitten im Wald
Beuten
mit einem relativ kleinen Volumen (nur zwei
Zargen
Deutsch-Normalmaß). Dies lässt auf eine Betriebsweise schließen, bei der den Völkern die
Königinnen
entnommen wurden.
Später, nach der
Tracht,
wird dann zurück
vereinigt.
Vorteile:
1. Optimaler Honigertrag, da keine neue
Brut
mehr aufgezogen wird.
2. Es ist keine
Schwarmbildung [A]
mehr möglich und
so müssen auch keine regelmäßigen Kontrollen stattfinden - die Völker können über die ganze Trachtzeit (3 bis 4 Wochen) in Ruhe gelassen werden.
3. Es wird kein
Absperrgitter
benötigt.
Nachteile:
1. Extra Arbeitsaufwand beim Trennen und wieder Vereinigen vor der nächsten Tracht, z.B. Wald- oder Tannentracht.
2. Ggf. nach dem Zurückvereinigen Probleme mit einer jungen, in der Tracht nachgeschafften Königin, die nicht, oder nur schlecht begattet wurde.
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 Magazine III
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Der nächste Imker, auch noch im Wald, arbeitet in der typischen Dadant-Betriebsweise und der
Buckfast-Biene.
Zwischen dem großen einteiligen
Brutraum
und den deutlich kleineren
Honigaufsätzen
befindet sich ein
Absperrgitter.
Hier sieht man auch vorschriftsmäßig angebrachte
Wanderzeugnis.
Der Imker davor hatte so etwas "nicht nötig" gehabt, bzw. es vergessen anzubringen - nicht gerade sehr kollegial!
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 Trifels
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Unterwegs ein Blick auf die Burgruine des nicht weit entfernten Trifels.
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 Magazine IV
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Auch die Dadant-Betriebsweise. Interessantes Detail sind die Jutesäcke vor'm
Flugloch,
die den schwer beladen heimkehrenden
Sammlerinnen
helfen sollen. Beim verschätzten Anflug oder auch
bei Wind fallen sie so nicht in's Gras, müssen nicht erneut auffliegen und können das letzte kleine Wegstückchen "zu Fuß gehen". Gleichzeitig wird der Graswuchs direkt vor'm Flugloch verhindert.
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 Magazine V
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Unten im Tal weitere Stände.
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 Magazine VI
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Hier wohl die absoluten Profis - im Viererpack auf Euro-Paletten. Die schepse Ausrichtung und das nur nieder getretene hohe Gras lassen auf eine Nacht- und Nebelaktion
beim Aufstellen (!?) schließen.
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 "Extra Flugloch"
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Bei einem Volk haben wir diesen "Lieferanteneingang" entdeckt. Da ist wohl was beim Abladen verrutscht. Oder steckt gar Absicht dahinter?
Immerhin gibt es eine Kennzeichnung mit rotem Reiß- und roter Stecknadel.
Auf jeden Fall läßt das ganze Ambiente auf eine etwas ungewöhnliche Betriebs- und Arbeitsweise schließen.
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 Magazine VII
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Mit der Kamera runter in's Tal gezoomt, zwischen Rebstöcken wieder ein gewohnter Anblick, eine konventionelle Aufstellung - kein vermeintlicher Schlamperladen. Die
Magazine
stehen wieder ordentlich,
wie die Soldaten "in Reih und Glied". Ob die Bienen allerdings auf solch' eine Ordnung Wert legen? Für sie spielt wahrscheinlich nur die Größe der Höhle (sprich Beute) eine Rolle und dass
es nicht gerade reinregnet oder zugig ist.
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 Blick zum Aufstellplatz
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... und zum Schluss des Rundgangs noch ein Blick vom Nordhang schräg gegenüber auf unseren Aufstellungsort unterhalb der kleinen Bergkuppe und oberhalb des Weinbaus: Eine wunderschöne
Gegend, am Rand des Rheintals, mit einem zur Zeit brummenden Wald voller Honigbienen und einiger unterschiedlicher Methoden sie zu halten, bzw. eine besondere Sorte von
Honig
zu gewinnen.
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