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Bilder-Alben Alternative Darstellung - Schwerpunkt sind die Bildtexte
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 Schwarmkontrolle durch Abkippen
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Ein Schwarm im Mai, ein Fuder Heu,
ein Schwarm im Jun, ein fettes Huhn,
ein Schwarm im Jul, ein Federspuhl.
... so lautet ein alter Imkerspruch, passend zu diesem Album.
Aber immer schön der Reihe nach ...
Am 28. April wurde bei allen unserer noch am Heimatstandort stehenden Völkern eine Schwarmkontrolle gemacht, durch Abkippen der zweiten
Brutraumzarge.
Links daneben ist der vorher abgenommene
Honigraum
zu sehen.
Die anderen Völker stehen wieder im
Raps
auf der Schwäbischen Alb, diesmal schon zwei Wochen früher als sonst.
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 Noch offene Schwarmzelle
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Blick in die
Wabengasse.
Bei nur einem der Völker, mit einer jungen, einjährigen
Königin,
wurde an der Unterkante der
Rähmchen
der oberen
Zarge
diese bereits gepflegte
Weiselzelle
gefunden. Grund war wahrscheinlich der mehr als
gefüllte
Honigraum
und die damit verbundene
Bruteinschränkung.
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 4-Waben-Ableger
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Deshalb erfolgte eine Durchsicht des
Brutraums
und es wurde dieser
4-Waben-Ableger
mit zwei
gedeckelten
Weiselzellen
und einer
weiteren
Brutwabe
mit den
ansitzenden Bienen gebildet. Dazu kam noch eine Honig- und eine Leerwabe. Alle restlichen Weiselzellen wurden ausgebrochen.
... wirklich, wurde keine übersehen ?
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 Schwarmflug
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4. Mai, 12:30 Uhr: Bei den Bienenvölkern unserer Baumwiese in Wattenweiler herrscht reger Bienenflug. Leider fehlt zu diesem Zeitpunkt noch der Fotoapparat,
nachdem innerhalb von Minuten aus dem vor ein paar Tagen schwarmtriebigen Volk lawinenartig die Bienen herauskommen. Kurze Zeit später beginnt die
Bienenwolke sich bei einem
unserer beiden alten Birnbäume zu sammeln.
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 Sich sammelnder Bienenschwarm
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... und es bilden sich in etwa 7 Meter Höhe schräg übereinander zwei Bienentrauben.
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 Schwarm unerreichbar hoch im alten Birmbaum
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Die obere Schwarmtraube ist deutlich größer. Der Bienenmenge nach zu schließen ist es eindeutig ein Vorschwarm. Zudem wurde die Königin bei der
Volksdurchsicht vor sechs Tagen auch noch gesehen, mit einem weißen Zeichenplättchen. Vorschwarm heisst, ein Schwarm mit der bisherigen (alten) Königin
des Bienenvolkes. Diese hat zuvor, seit das Bienenvolk Weiselzellen pflegt, meist keine Eier mehr gelegt und ist dadurch wieder schlanker und besser
flugfähig geworden.
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 Mit der Leiter nicht erreichbar
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Hier zum Vergleich die Höhe, in der sich der Schwarm vorläufig festgesetzt hat. Die Leiter ist drei Meter hoch. Selbst bei ausgezogener Leiter ist ein
Einfangen in dieser Höhe nicht mehr möglich und wäre auch bei einer längeren Leiter viel zu gefährlich. Also was tun?
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 Abklopfen mit langer Holzstange
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Die zündende Idee: Unser Wiesennachbar hat einige sogenannte Stieber an einem Baum stehen. Also mit einer dieser langen Holzstangen auf
den Ast des ansitzenden Schwarms geschlagen ...
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 Lange Stieber und Wiesensalbei
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Hier Nachbar's Baum mit den langen Stiebern. Daneben ist die violett-blaue Farbe vom Wiesensalbei zu sehen. Diese Pflanze ist dort, wo regelmäßig
gedüngt wird (Ausbringung von Gülle oder Mist), aus den Wiesen verschwunden.
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 Bienenwolke - Schwarm in der Luft
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... und tatsächlich wir haben Erfolg, der Schwarm zieht weiter in südöstliche Richtung.
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 Bienenschwarm im Apfelbaum
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Er setzt sich nach etwa 100 Metern nur knapp über Kopfhöhe in einem Apfelbaum fest, nun sehr gut erreichbar.
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 Werkzeug zum Schwarmfang
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Das Werkzeug besteht aus Leiter, Schwarmfangkiste und für alle Fälle auch einem Schleier.
Dieser kommt dann allerdings doch nicht zum Einsatz, es geht auch ohne.
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 Bienenschwarm II
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Inzwischen haben sich auch die meisten Bienen zum zweiten Mal in der Schwarmtraube gesammelt.
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 Einfangen des Schwarms
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Zum Einfangen wird die Schwarmfangkiste umgedreht und der Boden entfernt. Dann wird die Kiste unter die Schwarmtraube gehalten und mit einem Ruck am Ast
des Baumes die Bienen abgeschüttelt. Danach wird der Boden (jetzt Deckel) aufgesetzt.
Beim Heruntergehen passiert ein kleines Missgeschick: Ich hatte vergessen, den Boden mit dem elastischen Spanner zu sichern. Ein Teil der Bienen fällt
wieder aus der Kiste auf die Wiese.
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 Königinsuche im Gras
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... es wird geschaut, ob die weiß gezeichnete
Königin
auch mit herausgefallen ist. Die meisten Tiere sind allerdings schon wieder in der Luft.
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 Bienenrest am Ast
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... und sammeln sich erneut am Ast. Deshalb wird jetzt dieser mit dem Rest der Bienen abgeschnitten.
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 Einzug in die Kiste und das Sterzeln
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... und vor das
Flugloch
der Schwarmkiste gestellt.
Beim der mit einem Fliegengitter verschlossenen Lüftungsöffnung (rechts) kann man sterzelnde Bienen sehen.
Sie haben sich dabei an der Kiste festgekrallt,
ihren Hinterleib hochgestellt und fächeln stark mit den Flügeln. Dabei werden Duftstoffe als eine Art "Leuchtfeuer" verströmt. Hierdurch sollen die die anderen, noch
herumfliegenden Schwarmteilnehmerinnen angelockt werden.
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 Flugloch der Schwarmfangkiste
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Es sieht nach Erfolg aus, denn der Trend geht in die Kiste hinein und nicht wieder heraus. Damit wird die Königin unter dem Absperrgitter
in der Fangkiste vermutet - das Flugloch ist dagegen oben (für sie unerreichbar) angeordnet. Falls sie nicht in der Kiste wäre, würde der Schwarm wieder
ausziehen und wir müssten unser Glück erneut versuchen.
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 Im Schatten
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Inzwischen steht der eingefangene Schwarm geschützt gegen zu viel Wärme im Schatten unter dem Apfelbaum. Die Bienen drängen weiterhin zum Flugloch hinein.
Er wird dort bis zum Abend stehen gelassen, Bis dahin sind auch alle Bienen in der Kiste. Sie kann dann verschlossen und zu einem neuen
Aufstellort mitgenommen werden.
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 Rückkehr einzelner Schwarmbienen beim Muttervolk
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Ein Blick auf das Muttervolk zeigt, dass ein kleiner Teil der bis zu 20.000 abgeschwärmten Bienen auch hierhin zurückkehrt,
möglicherweise bei dem "ganzen Durcheinander" den Kontakt zum Schwarm verloren hat.
Dieses Volk hat mindestens eine beim Ausbrechen übersehene Schwarmzelle, die jetzt auch schon
gedeckelt
ist - das Deckeln der Schwarmzellen (9 Tage nach der Eiablage) ist der Zeitpunkt, ab dem ein Bienenvolk abschwärmt.
Nach weiteren sieben Tagen schlüpfen die jungen
Königinnen.
Hierbei kann es, wenn mehrere Königinnen gleichzeitig schlüpfen und das Restvolk noch stark genug ist, zu weiteren Schwärmen, sogenannten Nachschwärmen
mit den dann jungen Königinnen kommen. Oft schlüpft auch eine der
Königinnen früher, z.B. weil sie etwas älter ist. Dann kann es sein, dass diese Erstgeborene sofort daran geht, ihre Rivalinnen zu töten.
Sie benutzt dabei ihren Giftstachel und sticht durch die Wand in die Weiselzelle hinein. Wie auch immer, von den geschlüpften Königinnen bleibt
letztendlich nur eine einzige im Volk übrig. In diesem konkreten Fall, bei dem ja bereits Weiselzellen vom Imker ausgebrochen wurden, ist aber eher
davon auszugehen, dass nur eine einzige Zelle übersehen wurde und dadurch nur eine Königin schlüpfen wird.
Nur starke Völker bringen Honig!
Selbst wenn diese neue Königin bald begattet wird und dann auch schnell in Eilage geht, nimmt die durch das Schwärmen schon etwa halbierte Volksstärke
bis dahin noch weiter ab. Deshalb bringt sowohl das abgeschwärmtes Volk, als auch der Bienenschwarm, der ja auch erst wieder Brut aufziehen muss,
in diesem Jahr keinen Honigertrag mehr.
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 Schwarm einschlagen
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Cottenweiler, 5. Mai, ein Tag später: Der Schwarm hat die Nacht im kühlen Keller verbracht und soll jetzt in eine normale
Magazin-Beute
umgesetzt (imkerdeutsch: eingeschlagen) werden. Hierzu ist eine
Zarge
mit 6
Mittelwänden
und 4 bereits ausgeschleuderten
Honigwaben
bestückt worden. Zudem steht ein
Futtereimer
mit ca.7 7 Litern Invertsirup bereit. Ein Schwarm sollte gefüttert werden, um einen Mindestvorrat anzulegen und damit die
Mittelwände
auch ausgebaut werden.
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 Boden der Schwarmkiste vorsichtig abnehmen
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Vorsichtig wird der Boden der Schwarmkiste entfernt ...
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 Schwarm einschlagen II
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... und dann die Bienen in die vorbereitete Beute abgestoßen.
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 Schwarmkönigin
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Hierbei ein zweiter kleiner handwerklicher Fehler: Es wäre besser gewesen, die Bienen in die vorläufig leere
Zarge
abzuklopfen und erst dann die
Waben
einzusetzen. So startete nämlich die noch nicht ganz einjährige
Königin
erst einmal zu einen kleinen "Rundflug", wobei die Gefahr besteht, dass sie verloren geht, z.B.
auf dem Flugbrett des daneben stehenden Volks landet und dann ggf. abgestochen wird.
Aber Ende gut, alles gut. Sie landete Gott sei Dank an der Beutenwand.
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 Königin gekäfigt
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... von dort wird sie zur Sicherheit in einen Zusetzkäfig (Typ Iltis) verfrachtet, verschlossen mit einem Fitzelchen Papiertaschentuch.
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 Zusetzkäfig kommt in die Wabengasse
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Der Zusetzkäfig wird im Zentrum der
Zarge
in die
Wabengasse
gesetzt. Die Bienen werden sich dort sehr schnell zu ihrer Mutter durchnagen und sie befreien.
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 Einzelteile der Schwarmfangkiste
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Hier noch einmal die Schwarmfangkiste mit ihren Einzelteilen, u.a. dem
Absperrgitter,das die etwas größere
Königin
und damit den
gesamten Bienenschwarm sicher festsetzt. Auch sind gut die Bohrungen im Griff zum Einsetzen eines Splints zu sehen, womit das nur für die Bienen
passierbare Absperrgitter, etwa in
halber Höhe in der der Kiste gehalten werden kann.
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 Jungfernbau - Bienenwachs
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An der Decke der Schwarmkiste haben die Bienen bereits mit etwas Wabenbau begonnen. Das von den Bienen ausgeschwitzte, sogenannte
Jungfernwachs
ist noch
weiß. Es bekommt die typische gelbe Färbung erst durch den Kontakt mit
Pollen,
der das sogenannte Pollenöl enthält und das wiederum den Naturfarbstoff
Carotin [12].
Zu guter Letzt noch weitere Infos und ein paar Tipps für Imker zum Umgang mit einem Bienenschwarm: "Die Schwarmzeit beginnt !" bei der
Bayerischen Landesanstalt für Wein- und Gartenbau [ext. Link].
Nachtrag: Trotz dem engen Kontakt mit tausenden von Bienen gab es keinen einzigen Stich. Ein Bienenschwarm hat noch kein Verteidigungsverhalten,
wie es sehr wohl bei
einem normalen, starken und trachtfähigen Bienenvolk in Nestnähe vorhanden ist.
© Fotografiert haben Birgit, Erika und Frank Mikley.
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